Die Feder unter den Tisch werfen. Zur neueren Landschaftslyrik Annerose Kirchners

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Beschreibungen

In der literaturkritischen Arbeit behandelt Frühauf Annerose Kirchners Gedichtzyklus „Fotografierter Planet“ von 1988. Einzelne Naturgedichte werden Vers für Vers erläutert und in der Konsequenz als zu idyllisch kritisiert. Kritische Impulse in Kirchners Werk werden anerkannt, aber als „zu sehr gebaut und gestelzt“ verworfen. Auch an anderen Stellen werden polemisch Manierismen kritisiert, die aus Sicht des Autors in der Lyrik der Schriftstellerin zu finden sind: „Zuerst muss gesagt werden, daß in dieser Metapher wieder Annerose Kirchners Verlangen oder Sehnsucht nach einer Weltganzheit steckt. Sie mag den Morgenhimmel so empfunden haben, als sie im Schriftstellerheim erwachte, aus dem Fenster schaute. Aber, im Gedicht wirkt es romantisierend, aufgeblasen und überfrachtet, wie eine Lyrikkonstruktion aus dem Computer.“ Die Gedichte der Lyrikerin Wulf Kirsten werden kontrapunktisch als gelungen dargestellt. Kirchner wird attestiert, sie sei als Lyrikerin in eine „Sackgasse“ geraten.

(Quelle: Datenbank des Forschungsprojekts "Das Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ (1955-1993). Literarische Schreibprozesse im Spannungsfeld von kulturpolitischer Vereinnahmung, pädagogischem Experimentieren und poetischem Eigensinn"). 

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