Helga Maria Novak

GND-ID
11883147X
VIAF-ID
111119052
WIKIDATA-ID
Q88073
Alternative Namen
Maria Karlsdottir , Helga Maria Schmidt
Mentioned in
Kurzbiografie

Helga M. Novak wuchs bei Adoptiveltern auf. Sie trat gegen den Willen der Eltern in die FDJ ein und besuchte ein staatliches Internat in der Nähe von Berlin. Dort legte sie 1954 ihr Abitur ab. Anschließend studierte sie bis 1957 Journalistik und Philosophie an der Universität Leipzig. Sie übte verschiedene Tätigkeiten aus, u. a. als Monteurin, Laborantin und Buchhändlerin. 1961 ging sie nach Island, wo sie einen Isländer heiratete. Aus dieser später geschiedenen Ehe gingen zwei Kinder hervor. Novak arbeitete zeitweise in einer Fischfabrik und in einer Teppichweberei, unternahm daneben aber auch Reisen nach Frankreich, Spanien und in die USA. 1965 kehrte sie in die DDR zurück. Sie studierte am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. 1966 wurde ihr wegen des Verteilens selbst vervielfältigter, regimekritischer Texte die DDR-Staatsbürgerschaft aberkannt. Sie hielt sich danach zuerst wieder in Island auf und nahm 1966 erstmals an einer Tagung der Gruppe 47 in Princeton teil; 1967 ging sie in die Bundesrepublik Deutschland. Seitdem lebte sie zeitweise in Berlin, Jugoslawien und Frankfurt am Main. Sie war isländische Staatsbürgerin. Sie begann als Verfasserin von politisch geprägter Lyrik, in der die massiven Eingriffe des ostdeutschen Staates ins Privatleben angeprangert werden; später erfolgte der Übergang zu realistischer Naturlyrik. Ihre Prosa ist anfangs dokumentarischer Natur; bedeutend sind ihre drei autobiografischen Romane Die Eisheiligen, Vogel federlos und Im Schwanenhals. Novak hat außerdem eine große Zahl von Hörspielen verfasst. Trotz ihres umfangreichen, von der Kritik überwiegend positiv bewerteten Werkes nahm sie innerhalb der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine Außenseiterstellung ein. Wolf Biermann bezeichnete sie als „die größte Dichterin der DDR“. Helga M. Novak gehörte seit 1972 dem Verband deutscher Schriftsteller und seit 1971 dem PEN-Zentrum Deutschland an. 1991 bekannte sie sich öffentlich zu ihrer früheren Betätigung als inoffizielle Mitarbeiterin für das Ministerium für Staatssicherheit. Ab 1987 lebte sie in Legbąd, Powiat Tucholski (Tuchel)/Polen, und seit Mitte der 2000er Jahre in Erkner bei Berlin. Ihre Bibliothek befindet sich heute im Deutschen Literaturarchiv Marbach.

(Quelle: Wikipedia)

Fakten

Geschlecht
  • Weiblich
Geburtsdatum
  • 1935-09-08
Geburtsort
Sterbedatum
  • 2013-12-24
Sterbeort
Nationalität
  • Deutsch
Berufliche Tätigkeit
  • Schriftstellerin