Gert Neumann

GND-ID
119081172
VIAF-ID
68945291
WIKIDATA-ID
Q1515284
Alternative Namen
Gert Härtl
Mentioned in
Kurzbiografie

Gert Neumann ist der Sohn der Schriftstellerin Margarete Neumann und Bruder der Bildhauerin Dorothee Rätsch. Nach der Umsiedlung seiner Familie lebte er ab 1946 auf dem mecklenburgischen Schloss Cosa, ab 1949 in Halle (Saale) und ab 1951 in Hohen Neuendorf. Er arbeitete als Traktorist, bevor er das Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig aufnahm. Im Sommer 1968 war er Teilnehmer der Stauseelesung von Leipzig, die weitere politische Repressalien, aber auch die Entdeckung Wolfgang Hilbigs als Lyriker zur Folge hatte. 1969 wurde er, ein Jahr vor seiner damaligen Frau, der Dichterin Heidemarie Härtl (1943–1993), exmatrikuliert und aus der SED ausgeschlossen. Aus der Ehe mit Heidemarie Härtl ging der Sohn Holden Härtl hervor, der heute Professor für Anglistische Sprachwissenschaft an der Universität Kassel ist. Später arbeitete Neumann als Bühnenhandwerker, Kesselreiniger und Bauschlosser in einem Kaufhaus und einem Krankenhaus in Leipzig. Auf offiziellem Weg konnte er in der DDR nicht publizieren und ließ in illegaler Weise in Westdeutschland veröffentlichen. Er arbeitete daneben für Zeitschriften der DDR-kritischen literarischen Szene und war unter anderem Redakteur der Samisdat-Zeitschrift Anschlag. Diese Aktivitäten hatten für ihn und seine Familie Bespitzelung und Repressionen zur Folge. Zu den Zersetzungsstrategien der Stasi gehörte auch, dass sein Sohn, der Fotograf Aram Radomski, inhaftiert wurde. Neumann ist Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und gehört zur Orpheus-Autorengruppe. 1998 hielt er die Poetikvorlesung an der Universität Dresden. Neumann lebt heute in Berlin.

Fakten

Geschlecht
  • Männlich
Geburtsdatum
  • 1942-07-02
Geburtsort
Nationalität
  • Deutsch
Berufliche Tätigkeit
  • Schriftsteller