Schacht 371

Schacht
1956
1990
Beschreibungen

Die Schachtanlage 371 wurde im April 1955 angelegt. Die Teufarbeiten begannen im April 1956. Am 1. Mai 1959 erfolgte die Übergabe des Schachtes vom Objekt 11 an das Objekt 09. Er ging deshalb bei der offiziellen Inbetriebnahme am 2. Mai 1959 als „Jugendschacht 1. Mai“ in die Wismut-Annalen ein. Angeschlossen waren die Sohlen -540 m und -990 m. Der Rundschacht (lichter Æ 7 m) war mit Betonausbau versehen. Mit der Auflösung der Schachtverwaltung 186 wurde im Juni 1959 die Schachtverwaltung 371 gebildet und das Schachtfeld 186 an die Schachtverwaltung 371 angegliedert.

In der ersten Bauphase entstand das Zechenhaus ohne den heutigen Kopfbau. Die in den Gruben gewonnenen Uranerze wurden nach einer Vorsortierung vor Ort in Erzkisten gewonnen bzw. an einer radiometrischen Kontrollstation (RKS) in bestimmte Qualitäten getrennt. Die radiometrische Aufbereitungsfabrik 371 (RAF) ging am 05.01.1965 in Betrieb. Hier wurde die Grobsortierung in Bergemasse, Fabrikerze und Stufenerz vorgenommen.

Mitte 1968 wurde die Schachtverwaltung 371 aufgelöst. Für die Baufelder des westlichen Lagerstättenteiles bis zur -1755-mSohle wurden die Grubenbereiche 1, 2 und 3 sowie ein Ausrichtungsgrubenbereich des Bergbaubetriebes Aue gebildet. 1973 war Grubenbereich 5 vom Schacht 38 auf den Schacht 371 umgesetzt worden.
Die letzten noch produzierenden Grubenbereiche 1 und 3 wurden Anfang Juli 1990 zusammengelegt.

Der Schacht 371 war ab den 70er Jahren bis zur Einstellung der Bergarbeiten Ende 1990 der Hauptförder- und -seilfahrtsschacht des Bergbaubetriebes Aue. Die Schachtförderung erfolgte mit zwei Koepeanlagen mit einer Antriebsleistung von 2.200 kW. Der Schacht war mit 4etagiger Gestellförderung und mit Gefäßförderung (Skip) ausgerüstet. Das Gestell war für eine Nutzlast von 8 t, der Skip für eine Nutzlast von 7,5 t ausgelegt. Die maximalen Geschwindigkeiten im Förderbetrieb betrugen bei Seilfahrt (3 Etagen á 20 Personen) 12 m/s, bei Güterförderung mit Gestell (4 Etagen á zwei Hunte) oder Skip 16 m/s. Die maximale Förderleistung wird mit 410 t/h (Gestell 160 t/h, Skip 250 t/h) angegeben.

Quelle: Chronik der Wismut, 2.2.2.4, Seite 15-16.

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