Franz Fühmann

GND-ID
118536672
VIAF-ID
56620367
WIKIDATA-ID
Q73102
Alternative Namen
Franz Antonia Josef Rudolf Maria Fühmann
Autor von
Kurzbiografie

Franz Fühmann, als Sohn eines Apothekers in Rokytnice nad Jizerou im Riesengebirge geboren, besuchte nach der Volksschule vier Jahre das Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien, aus dem er 1936 flüchtete. Er absolvierte dann das Gymnasium in Liberec, trat dem Deutschen Turnverein (spätere sudetendeutsche Hitlerjugend) bei und wurde 1937 Mitglied der pennalen Burschenschaft Hercynia. Im Jahr der Annexion des tschechoslowakischen Sudetenlandes durch NS-Deutschland trat er der Reiter-SA bei. Nach einem Schulwechsel legte er 1941 seine Matura am Reformrealgymnasium in Hohenelbe (Vrchlabí), nun mehr im Reichsgau Sudetenland, ab. Noch 1941 folgte die kurzzeitige Immatrikulation an der Universität Prag (Mathematik), die Verpflichtung im Reichsarbeitsdienst und schließlich der Eintritt in die Wehrmacht. Er war als Nachrichtensoldat in der Sowjetunion und in Griechenland im Einsatz. Noch während des Zweiten Weltkriegs erschienen von ihm einige Gedichte in der Wochenzeitung „Das Reich“. 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde 1946 zur Antifa-Schule in Noginsk bei Moskau abkommandiert. 1949 kam Fühmann aus der Kriegsgefangenschaft in die DDR, wo er bis zu seinem Tode in Berlin und Märkisch Buchholz (ab 1958) lebte. Noch im selben Jahr erfolgte der Beitritt zur NDPD. Bis 1958 war er als kulturpolitischer Angestellter in deren Parteiapparat tätig. Seit 1952 war er außerdem Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes (DSV). Der NDPD gehörte er bis zum Jahr 1972 an. Von 1958 bis zu seinem Tode war er freier Schriftsteller. 1952 kam seine Tochter Barbara zur Welt. Neben eigener schriftstellerischer Tätigkeit war Fühmann auch kulturpolitisch aktiv. Er förderte viele junge Autoren und setzte sich in späteren Jahren für Schriftsteller ein, die unter Schikanen und Repressionen der DDR-Führung zu leiden hatten. 1976 gehörte er zu den Erstunterzeichnern eines Protestbriefes gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR. Franz Fühmann erhielt 1955 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze[2], 1956 den Heinrich-Mann-Preis; er wurde 1957 und 1974 mit dem Nationalpreis der DDR, 1977 mit dem Deutschen Kritikerpreis und 1982 mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Er erhielt weitere nationale und internationale Auszeichnungen und war Mitglied der Akademie der Künste. Fühmann starb 1984 an einer Krebserkrankung. Auf seinen Wunsch hin wurde er in Märkisch Buchholz, nicht im ungeliebten Berlin, begraben.

(Quelle: Wikipedia)

Fakten

Geschlecht
  • Männlich
Geburtsdatum
  • 1922-01-15
Geburtsort
Sterbedatum
  • 1984-07-08
Sterbeort
Nationalität
  • Deutsch
Berufliche Tätigkeit
  • Schriftsteller