Eva-Maria Jokisch
- Kurzbiografie
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Durch einen Besuch bei ihrem Vater kam Eva-Maria Jokisch mit der SDAG Wismut in Berührung. Sie wurde in Johanngeorgenstadt zur Laborantin ausgebildet und arbeitete im Zusammenhang mit der Luftanalyse. Die Stelle war integriert in das Rettungswesen. Zusammen mit ihren ausschließlich männlichen Kollegen waren sie für die angemessene Luftreinheit nach den Sprengungen (dem so genannten "Schießen") verantwortlich. Die Frischluft von außen muss auf besondere Weise gelegt werden. Sie kontrollierten die Messungen, die von anderen durchgeführt wurden. Sie waren ein Teil des Rettungskommandos. Ihre Tätigkeit führte Eva-Maria Jokisch ebenfalls unter Tage. Außerdem erforderte die Arbeit Einsicht in die Schachtpläne, wodurch sie als Geheimnisträgerin höheren Grades galt. Nach einiger Zeit wurde sie Laborleiterin.
1954 ereignete sich ein Großbrand in Oberschlema, bei dem 33 Menschen starben. Für Eva-Maria Jokisch war es ein sehr prägendes Erlebnis, da sie zusammen mit ihren Kollegen zumindest ein paar Leben retten konnte. Hierfür erhielt sie den "Meister der Arbeit". 1956 hat sie das Studium der Chemie in Leipzig begonnen, dass sie nach einem Jahr jedoch abbrechen musste. 1957 ist sie zusammen mit ihrem Mann nach West-Deutschland geflohen. Bei ihrer Ankunft und auch danach wurde sie viel zu ihrer Tätigkeit bei der Wismut befragt, wollte aber nichts erzählen. Nach einer Prüfung zur medizinisch-technischen Assistentin war sie für kurze Zeit an einem radiologischen Institut in Essen beschäftigt, bevor sie ihrem Mann bei dem Aufbau und Betrieb einer Zahnarztpraxis unterstützte.