Bergbaubetrieb Königstein

Gewinnungsbetrieb
1963
1991
BB Königstein JBB Königstein Jugendbergbaubetrieb Königstein
Beschreibungen

Im Jahr 1961 begannen im oberen EIbtaIgraben die geologischen Erkundungsbohrungen. Am 26.01.1963 wurde das erste Bohrloch fündig. Auf dieser Grundlage erfolgte die Konzipierung der Folgearbeiten zur präzisierten Erkundung für die Lagerstätte Königstein. Im Ergebnis des Nachweises der Lagerstätte Königstein begannen die Projektierungsarbeiten zum Aufbau des Bergbaubetriebes. Die Bergwerksanlagen wurden in unmittelbarer Nähe der Fernverkehrsstraße 172 (jetzt Bundesstraße B 172) errichtet. Da zum entstehenden Bergbaubetrieb auf Grund des Höhenunterschiedes von über 150 m keine direkte Anschlußmöglichkeit der Deutschen Reichsbahn bestand, wurde der Bahnhof Pirna-Rottwerndorf als zentraler Material- und ErzverladepIatz aufgebaut. Er lag an der ehemaligen Bahnstrecke Pirna - Bad Gottleuba, in einer Entfernung von 7 km zum Bergbaubetrieb. Eine technisch mögliche und ökonomisch vorteilhafte untertägige Verbindung vom Bahnhof zum Grubenfeld wurde aus Zeitgründen verworfen. Dafür wurde die komplizierte übertägige Anbindung realisiert. Gleichzeitig erfolgte in den Jahren 1966/67 der Ausbau einer Verbindungsstraße zwischen der F 172 in der Ortslage Krietzschwitz und dem neuen Verladebahnhof Pirna-Rottwerndorf.
Parallel zum Aufbau der Infrastruktur erfolgte der untertägige Aufschluß der Lagerstätte. Der Teufbeginn für den Schacht 387 (südlicher Schacht) war am 02.02.1964 und für den nördlich gelegenen
Schacht 388 am 23.03.1964. Zielstellung war, eine schnelle Verbindung der beiden 1.950 m entfernten Schächte auf der 94-m-Sohle zu schaffen. Im September 1965 begann die Auffahrung aus dem Füllortkomplex des Schachtes 387 mit dem Querschlag 94-3 nach Nord. Die erste Verbindung zwischen den Schächten 387 und 388 wurde mit dem Durchschlag des Querschlages 94-3 im Juni 1966 hergestellt und damit die Voraussetzungen für die wesentliche Forcierung der Bergarbeiten, besonders aus wettertechnischer Sicht, geschaffen. Mit den Querschlägen 94-1 und 94-3 erfolgte der erste Aufschluß der produktiven Schichten der Lagerstätte. Weitere aussagefähige Ergebnisse brachten die Auffahrungen der Erkundungsstrecken E 1 (aus dem Querschlag 94-3 nach Ost in den 1. Erzhorizont) und E 2 (aus dem Querschlag 94-3 nach West in den 2. Erzhorizont) im Jahr 1966. Ebenfalls im Jahr 1966 wurde mit der Auffahrung der FeIdstrecke 94-1 nach West aus dem Querschlag 94-3 die Verbindung zum Querschlag 94-1 hergestellt. Diese Feldstrecke diente als Grundsohlengrubenbau für die Vorrichtung eines Experimentalabbaublockes. Der Experimentalabbau begann 1966 im 1. Erzhorizont mit einer Schichtleistung von 2,23 m³/Mann. Die Urangewinnung betrug 1966 aus Ausrichtung, Vorrichtung und 1.297 m3 Experimentalabbau 20,2 t. Der offizielle Beginn der planmäßigen Urangewinnung lag im Jahr 1967 im Zentralteil der 94-m-Sohle. Bereits im Jahr 1968 begannen Untersuchungen zur Bestimmung der Filtrationseigenschaften von Quadersandstein und gemasertem Sandstein. Sie waren die Grundlage für die Vorbereitung des Blokkes 010 zur experimentellen Erprobung der Untertagelaugung zur Gewinnung von Außerbilanzerzen. Die mit dem Fördergut angefallenen Außerbilanzerze wurden im Jahr 1969 im Probebetrieb übertage einer Haufenlaugung unterzogen. Untertage führte man beginnend 1970 Versuche durch, Außerbilanzerze mit geringem FiItrationskoeffizienten (Wurmsandstein aber auch z. T. gemaserter Sandstein) durch sprengtechnische Zerkleinerung, ohne Abförderung (Magazinierung), für die chemische Gewinnung vorzubereiten. Die positiven Ergebnisse aller Experimente und die Vervollkommnung der technologischen Verfahren sowie der etappenweise Bau und Ausbau der übertägigen Aufbereitungskapazitäten im Bergbaubetrieb führten dazu, daß am 01.01.1984 die generelle Umstellung von der konventionellen bergmännischen Gewinnung von Uranerzen zur chemischen Gewinnung vollzogen werden konnte.

Die chemische Metallgewinnung wurde im Bergwerk Königstein bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1990 betrieben.

Chronik der Wismut, 2.2.11, Seite 2-3.

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