Wismut Uranbergarbeiter-Kohortenstudie

Strahlenexposition; Expositionswerte; enthält Angaben zur jährlichen Belastung durch Radon und seine Folgeprodukte [WLM], langlebige Radionuklide [kBqh/m3], Gammastrahlung [mSv], Arsenstaub [μg a/m3], Feinstaub [mg a/m3]; Quarzfeinstaub [mg a/m3]
58974 Personen
Beschreibungen

Das BfS stellt die Daten auf Antrag externen Wissenschaftlern zur Bearbeitung eigener Fragestellungen zur Verfügung (Einzelheiten siehe Opening of the Wismut Data for External Researchers; Call for Proposals, in englischer Sprache).

Das BfS führt seit 1993 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) die deutsche Uranbergarbeiterstudie durch. Dafür hat das BfS in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) nach wissenschaftlichen Kriterien eine Zufallsstichprobe von ca. 59.000 männlichen ehemaligen Wismut-Beschäftigten zusammengestellt, die in die Kohortenstudie aufgenommen wurden. Für jede Person in der Kohorte wurde in einem aufwändigen Prozess auf der Basis von Arbeitsunterlagen ermittelt, wie hoch die Strahlenexposition war, der sie während ihrer Tätigkeit ausgesetzt war. Dabei wurde festgestellt, wann und wie lange sie welche Tätigkeit an welchem Arbeitsort ausgeübt hat. Daraus wurden für jedes Beschäftigungsjahr individuelle Expositionswerte mittels einer Job-Exposure-Matrix (JEM) für verschiedene Risikofaktoren ermittelt. Die wichtigsten Risikofaktoren sind Radon und seine Folgeprodukte sowie Quarzfeinstaub. Daneben wurden individuelle Expositionswerte auch für langlebige Radionuklide aus dem Uranstaub sowie für externe Gammastrahlung und Arsenstaub ermittelt.

Außerdem wird regelmäßig der Vitalstatus der Personen ermittelt, d.h. es wird festgestellt, wie viele der Personen zu einem bestimmten Stichtag leben oder verstorben sind. Bei den Verstorbenen wird dann versucht, die Todesursache herauszufinden. Diese Recherche des Vitalstatus und der Todesursachen (sogenanntes "Follow-up") wird alle fünf Jahre über Meldebehörden und Gesundheitsämter durchgeführt.

Aktuell sind folgende Follow-up-Recherchen abgeschlossen:

  • erstes Follow-up mit Stichtag 31.12.1998,
  • zweites Follow-up mit Stichtag 31.12.2003,
  • drittes Follow-up mit Stichtag 31.12.2008,
  • viertes Follow-up mit Stichtag 31.12.2013.

Das fünfte Follow-up mit Stichtag 31.12.2018 wird derzeit im Rahmen eines Ressortforschungsvorhabens durchgeführt.

Anhand der Daten aus der Kohortenstudie kann das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, an einer bestimmten Krankheit in Abhängigkeit von der beruflichen Strahlen- oder Staubbelastung zu versterben. Für Lungenkrebserkrankungen wurde ein Zusammenhang zur Radonexposition bereits durch Bergarbeiterstudien in anderen Ländern nachgewiesen. Eine Reihe wichtiger Fragen konnte in bisherigen Studien jedoch nicht befriedigend beantwortet werden: Hierzu zählen die Frage nach dem gesundheitlichen Risiko bei niedrigen Expositionen, die Frage nach der gemeinsamen Wirkung von Radon mit Staub und Arsen oder die Frage, ob Radon auch an der Entstehung anderer bösartiger Erkrankungen (z. B. Krebserkrankungen im Nasen-Rachen-Raum oder Leukämie) oder Nicht-Krebserkrankungen beteiligt ist.

Quelle: https://www.bfs.de/DE/bfs/wissenschaft-forschung/projekte/wismut/wismut_node.html

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