IG Wismut https://wismut.saw-leipzig.de/api/de/bestaende/ig-wismut https://wismut.saw-leipzig.de/api/@@site-logo/logo-wef-web-001.png IG Wismut Lokale Bestandsbezeichnung IG Wismut Lokale Signatur DY 52 Umfang 2444 AE Zugänglichkeit nach Anmeldung zugänglich Bestandshaltende Institution Bundesarchiv. Dienststelle Berlin-Lichterfelde Externe URL Datum Geben Sie ein Datum oder ein Intervall als EDTF-Format ein. Beispiel: "1860-03-31", "1860-03~," oder "1860-03-31/1860-04-15" 1950/1990 Beschreibungen Beschreibung der Zugänglichkeit Ausführliche Beschreibung Die Gründung des gesonderten Organisationsbereiches Industriegewerkschaft (IG) Wismut geht auf die Sonderstellung des ursprünglich sowjetischen und später sowjetisch-deutschen Uranbergbau - Unternehmens Wismut zurück. Auf der Grundlage des unveröffentlichten SMAD-Befehls Nr. 167 vom 5. Juni 1946 "über den Übergang von beschlagnahmten Unternehmungen in Deutschland in das Eigentum der UdSSR auf Grund der Reparationsansprüche der UdSSR" waren Uranbergwerke in den Besitz der eigens zu diesem Zwecke gegründeten Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG) und damit in sowjetisches Eigentum überführt worden. Die Wismut SAG stellte von Anfang an einen Sonderfall unter den SAGen dar. Sie unterstand nicht der Verwaltung der SAG in Deutschland, sondern war direkt sowjetischen Dienststellen in Moskau unterstellt. Einflußmöglichkeiten deutscher Stellen war das Unternehmen weitgehend entzogen. Nachdem die UdSSR die übrigen SAGen bis Ende 1953 an die DDR zurückgegeben hatte, wurde die SAG Wismut zum 1. Januar 1954 in eine gemischte Sowjetisch - Deutsche Aktiengesellschaft (Wismut SDAG) mit deutscher Kapitalbeteiligung von 50 % umgewandelt. Die Einwirkungsmöglichkeiten der DDR blieben jedoch weiterhin gering. Die Sonderstellung der Wismut in den von ihr bewirtschafteten Betrieben und Abbaugebieten blieb erhalten. Sie zeigte sich vor allem im Vorhandensein besonderer Versorgungs- und Gesundheitseinrichtungen, im Bestehen gesonderter SED- und FDJ - Gebietsorganisationen und der FDGB-Struktur sowie durch eine Staatsanwaltschaft mit spezieller Zuständigkeit und einer besonderen Objektverwaltung des MfS. Zum Jahresende 1990 endete die sowjetisch - deutsche Zusammenarbeit in der Uranerzgewinnung. Mit Abkommen vom 16. Mai 1991 wurde die unentgeltliche Übertragung des sowjetischen Aktienanteils auf die Bundesrepublik Deutschland vereinbart. Die SDAG Wismut wurde anschließend in die Wismut GmbH umgewandelt, der Abbau von Uranerzen eingestellt. Die Wismut GmbH betreibt hauptsächlich die Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus. Die IG Wismut wurde im Juni 1950 aufgrund eines Beschlusses des FDGB-Bundesvorstandes vom April 1949 als gesonderter Organisationsbereich ausschließlich für die dem FDGB angehörenden Mitarbeiter der den Uranbergbau betreibenden SAG Wismut gegründet. Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter der SAG Wismut wurden aus der IG Bergbau in die IG Wismut überführt. Die erste Ortsgewerkschaftsleitung der IG Bergbau wurde 1946 in Johanngeorgenstadt mit dem Vorsitzenden Erich Harzer gegründet. Später folgten Schneeberg und Aue sowie in einigen Schächten und Betrieben Betriebsräte. Ab Januar 1947 wurde zur Bildung von Betriebsgewerkschaftsleitungen übergegangen, die Betriebsräte existierten nicht weiter. Zunächst wurde der Aufbau der Gewerkschaftsorganisation und die Werbung und Erfassung von Mitgliedern betrieben. Ab 1947 fand die Durchführung von Gewerkschaftswahlen statt. Neben der Entwicklung einer systematischen ideologischen Massenarbeit sollte auch die Versorgung und soziale Betreuung der Mitglieder gewährleistet werden. Zunehmend wurden Masseninitiativen entwickelt, so z. B. die Bildung von Stoßbrigaden, eine Aktivisten- und Wettbewerbsbewegung usw. Die erste zentrale Bestarbeiterkonferenz wurde am 29. Februar 1948 in Schneeberg durchgeführt. Die erste zentrale Delegiertenkonferenz der IG Wismut fand vom 3. bis 4. Juni 1950 in Chemnitz statt. Dort wurde der erste Zentralvorstand gewählt. Die Vorsitzenden der IG Wismut waren: Richard Leppi (10. Juni - Dezember 1950) Heinz Raeder (1. Januar 1951 - 1952, kommissarischer Vorsitzender) Werner Lucas (1. Juli 1952 - April 1955) Heinz Schönfeld (April 1955 - September 1966) Herbert Strienitz (1. November 1966 - 1985) Gotthard Stark (1985 bis 1989). Die IG Wismut bestand bis zu den politischen Veränderungen Ende 1989 unverändert fort. Der mit dem Ziel ihrer Verselbständigung einberufene satzungsgebende Kongreß fand am 10. März 1990 als außerordentliche Zentraldelegiertenkonferenz statt. Nach der Satzung war die IG Wismut fortan Mitglied des Gewerkschaftlichen Dachverbandes FDGB. Zum 28. September hatte die IG Wismut eigenen Angaben zufolge noch 52 966 Mitglieder. Auf der außerordentlichen Zentraldelegiertenkonferenz 1990 wurde Dieter May, seit 1985 stellvertretender Vorsitzender der IG Wismut, zum Vorsitzenden gewählt. Mit Gesellschaftsvertrag vom 18. Juli 1990 wurde die Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft der IG Wismut mbH gegründet, deren Geschäftsführer waren der Stellvertretende Vorsitzende der IG Wismut Bernd Gutheil, Manfred Baumöller und Manfred Peters, beide Vertreter der IG Bergbau und Energie in Bochum. Außerdem wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 26. Juli 1990 die Ferienhotelgesellschaft Wismut mbH gegründet. Sie hatte die Aufgabe, die Grundstücke zu verwalten und touristisch zu vermarkten, die der Feriendienst der IG Wismut - eine Unterabteilung des Feriendienstes des FDGB - vor der Wende genutzt hatte. Auf der 2. Außerordentlichen Delegiertenkonferenz am 28. September 1990 wurde beschlossen, die IG Wismut zum 31. Oktober 1990 aufzulösen. Quelle: Bundesarchiv/Bestandsgeschichte/Bestand DY 52 Verknüpfungen In Bezug stehende Ereignisse In Bezug stehende Projekte Erwähnte Orte Erwähnte Institutionen Erwähnte Personen Kategorisierung Art der enthaltenen Quellen Sprachen DDC-Klassifikation Kategorien Inhalte Dieser Ordner hat zur Zeit keinen Inhalt.