Staatliches Blaufarbenwerk Oberschlema https://wismut.saw-leipzig.de/api/de/artefakte/staatliches-blaufarbenwerk-oberschlema https://wismut.saw-leipzig.de/api/@@site-logo/logo-wef-web-001.png Staatliches Blaufarbenwerk Oberschlema GND-ID 5166312-0 Alternative Namen Artefakttyp Gebäude URL Verknüpfungen In Bezug stehende Ereignisse In Bezug stehende Projekte Erwähnte Orte Oberschlema Ortsteil von Schlema Erwähnte Institutionen Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut (SDAG) Erwähnte Personen Beschreibungen Ausführliche Beschreibung Das Staatliche Blaufarbenwerk Oberschlema entstand in einer Zeit, in der Kobaltfarben für Glas und Porzellan in ganz Europa begehrt waren. 1641 erhielt der Unternehmer Hans Burkhardt das Privileg zum Bau einer Farbmühle, und nur drei Jahre später begann in Oberschlema die Herstellung der tiefblauen Farbpigmente. Nach Burkhardts Tod ging das Werk 1651 an den sächsischen Kurfürsten, womit die Anlage früh in staatliche Hände gelangte. 1677 wurde es mit dem Werk Jugel vereinigt, wodurch das „doppelte Blaufarbenwerk“ entstand – eine der bedeutendsten Produktionsstätten ihrer Zeit. Über die Jahrhunderte wuchs die Anlage zu einem großen Industriekomplex mit bis zu 42 Gebäuden heran. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Produktpalette erweitert: Neben der traditionellen „Smalte“, dem fein gemahlenen blauen Pigment, fertigte man Nickel- und Wismutprodukte. 1859 erhielt das Werk sogar einen Gleisanschluss an die Schlematalbahn. Arbeitsalltag und Bedingungen waren jedoch hart: Hohe Temperaturen in den Öfen, giftiger Kobaltdampf und ständige Staubbelastung prägten die Arbeit. Zeitgenössische Berichte sprechen von Arbeitern, deren Hände und Kleidung dauerhaft blau gefärbt waren. Trotz der Belastungen zog das Werk zahlreiche Fachkräfte an, da es ein vergleichsweise gesichertes Einkommen bot. Technisch galt Oberschlema als führend: Das Zerkleinern und Rösten der Kobalterze, das Glühen mit Quarz und Pottasche sowie das feine Mahlen im Stampfwerk waren hochspezialisierte Verfahren. Im späten 19. Jahrhundert beschäftigte das Werk mehr als 200 Arbeiter und produzierte jährlich über 400 Tonnen Farbwaren im Wert von mehreren Millionen Mark. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage mehrfach umstrukturiert, ehe sie 1951 in die Nickelhütte Aue eingegliedert wurde. Der Uranerzbergbau der Wismut verursachte jedoch massive Bodensenkungen, sodass die Gebäude unbrauchbar wurden. 1964 erfolgte der vollständige Abriss. Damit verschwand ein Werk, das über drei Jahrhunderte hinweg zu den größten Blaufarbenfabriken der Welt gezählt hatte – und das Oberschlema den Ruf einer Industrieregion von europäischem Rang einbrachte. Quelle: Blaufarbenwerk Oberschlema – Wikipedia Inhalte MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964) MultiPolygon (1945/1964)