Huthaus https://wismut.saw-leipzig.de/api/de/artefakte/huthaus https://wismut.saw-leipzig.de/api/@@site-logo/logo-wef-web-001.png Huthaus GND-ID Alternative Namen Artefakttyp Gebäude URL Verknüpfungen In Bezug stehende Ereignisse In Bezug stehende Projekte Erwähnte Orte Oberschlema Ortsteil von Schlema Erwähnte Institutionen Erwähnte Personen Beschreibungen Ausführliche Beschreibung Das Huthaus in Oberschlema ist ein bedeutendes Zeugnis der regionalen Bergbaugeschichte des Erzgebirges. Ursprünglich diente es als zentrales Gebäude eines Erzbergwerkes und vereinte zahlreiche Funktionen unter einem Dach: Es war Verwaltungssitz, Materiallager, Werkstatt, Werkzeugkammer und Wohnhaus zugleich. Der Name „Huthaus“ leitet sich vom sogenannten „Hutmann“ ab, dem Aufseher über die Grube und die Bergleute. In der sogenannten Hutstube im Erdgeschoss führte er die Aufsicht, organisierte den Betrieb und hielt vor Beginn der Schichten kurze Andachten. Häufig befand sich neben der Hutstube auch eine Betstube mit Altar und Orgel, in der die Bergleute vor der Einfahrt beteten. In den oberen Stockwerken waren die Wohnräume des Hutmannes, des Obersteigers und teilweise Schlafräume für Bergleute untergebracht. Damit war das Huthaus nicht nur ein Verwaltungs- und Arbeitsort, sondern zugleich das soziale und geistliche Zentrum des Bergwerks. Das Oberschlemaer Huthaus, ein Fachwerkgebäude aus dem 18. oder 19. Jahrhundert, folgt dieser traditionellen Bauform. Es besitzt ein schindelgedecktes Satteldach mit hölzerner Dachrinne und mehreren stehenden Gauben – typische Merkmale der bergmännischen Architektur jener Zeit. Nach der Stilllegung des örtlichen Erzbergwerks verlor das Gebäude seine ursprüngliche Funktion und wurde in ein Wohnhaus umgebaut. In den 1990er Jahren erfuhr es eine erneute Umnutzung: Privatleute richteten darin eine Pension ein, die bis heute als „Pension Zum Huthaus“ betrieben wird. Damit setzt sich die Geschichte des Hauses in neuer Form fort – von einem Ort der Arbeit und des Glaubens hin zu einem Ort der Gastfreundschaft und Erinnerung. Heute steht das Huthaus Oberschlema als Kulturdenkmal unter Schutz. Es erinnert an die jahrhundertealte Bergbautradition der Region und symbolisiert zugleich den Wandel vom industriellen Zeitalter hin zu einer touristisch und kulturell geprägten Nutzung. In seiner historischen Bausubstanz und in der heutigen Funktion verbindet es Vergangenheit und Gegenwart auf anschauliche Weise und bleibt so ein lebendiger Teil der Geschichte des sächsischen Erzbergbaus. Quelle: Liste der Kulturdenkmale in Bad Schlema und Wildbach – Wikipedia Inhalte MultiPolygon