Bergbaubetrieb „Willi Agatz“ Freital

Gewinnungsbetrieb
1968
1989
BB "Willy Agatz" BB Freital Bergbaubetrieb Freital
Beschreibungen

Nach dem 2. Weltkrieg betrieb man die Schachtanlagen Königin-Carola (später Paul-Berndt Grube), den Oppel II (Arthur-Teuchert Schacht), Lichtloch 21 Niederhermsdorf und das „Untere Revier“ in Freital - Burgk. Dabei wurden in erster Linie zur Überwindung der Brennstoffknappheit Restkohlepfeiler abgebaut. Im Juli 1947 wurden im „Unteren Revier“ und auf Halden des Altbergbaus radioaktive Steinkohlen nachgewiesen. Die Sowjetische Militäradministration konfiszierte die Schächte des „Unteren Reviers“ und den Oppel Schacht II.

Die geologisch-radiologischen Untersuchungen in diesen Objekten führten, obwohl man im „Unteren Revier“ Versuchsabbaue betrieb, nicht zum Nachweis einer bauwürdigen Uranlagerstätte. Die Untersuchungen wurden eingestellt und die konfiszierten Schächte im März/April 1948 wieder dem Steinkohlenwerk Freital übereignet. Die Such- und Erkundungsarbeiten verlagerte man danach auf die Flächen Gittersee I (Kleinnaundorf) und Gittersee II (Heidenschanze). Bereits im Frühjahr 1948 begannen intensive bergmännische Arbeiten im Gebiet Heidenschanze. Es wurden Tagesfallorte aufgefahren, mehrere Schurfschächte und der Förderschacht 269 (später Schacht 8) geteuft. Parallel zur Erkundung wurden bereits hier „Erzkohlen“ gefördert. In dieser Schachtanlage waren 1 486 Arbeitskräfte beschäftigt. Der Erzabbau im 1., 3./4. und 5. Flöz begann im Jahre 1949, erreichte in den Jahren 1950 bis 1953 seinen Höhepunkt und endete im 1. Quartal 1954. Zur Gewinnung von Restpfeilern im 1. Flöz begann im September 1950 der VEB Steinkohlenwerk Freital in Dresden-Gittersee zwei Schächte zu teufen. Positive Erkundungsergebnisse in Gebiet Gittersee I veranlaßten die SAG Wismut, beide in Teufe stehenden Schächte im Juni 1952 zu übernehmen. Die SAG Wismut teufte den Schacht 358 (Schacht 1) vorerst auf 238 m (Stk.werk Freital vertiefte Schacht 1957/58 auf 545,9 m) und den Schacht 358 b (Schacht 2) auf 231,6 m. Noch im Stadium der Aus- und Vorrichtung verlor die SAG Wismut das Interesse an der Gewinnung der „Erzkohlen“. Gründe dafür waren das verminderte Ausbringen der Aufbereitung, die Bergschäden im Gebiet der Heidenschanze und die Erschließung der Uran-Großlagerstätte Ronneburg, die die Lagerstätte Freital bedeutungslos werden ließ. Im Dezember 1955 übergab die SDAG Wismut die Bergbauanlagen des Objektes Freital an das Steinkohlenwerk Freital zur Nachnutzung. Im Juli 1961 führte die Wismut radiometrische Messungen im Gf. Gittersee durch und bekundete damit wieder ihr Interesse an dieser Lagerstätte. Nachdem die Aufbereitungstechnologie verbessert werden konnte, vereinbarte man mit dem Steinkohlenwerk Freital eine stetige Abnahme der „Erzkohlen“ zu einem an die Qualität gekoppelten Preis. Wegen der sich ständig verschlechternden Qualität der Energiekohlen, der hohen Selbstkosten und der schlechten Vorratslage stellte im Dezember 1967 der VEB Steinkohlenwerk „Willi Agatz“ Freital die Energiekohlengewinnung ein. Die SDAG Wismut übernahm die Bergbauanlagen und einen großen Teil der Belegschaft. In den Leitungsstrukturen des Bergbaubetriebes (BB) „Willi Agatz“ waren keine sowjetischen Mitarbeiter eingesetzt.

Die Gewinnung aus der Lagerstätte Freital einschließlich der Jahre 1949 bis 1955 betrug insgesamt etwa 3 691,3 Tonnen Uran.

Quelle: Chronik der Wismut, 2.2.10, Seite 1-5.

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