Objekt 99

Aufbereitungsbetrieb
1948
1957
Fabrik 25 Fabrik 99
Beschreibungen

Das Objekt 99 befand sich in Oberschlema gegenüber dem ehemaligen Bahnhof. Die Erzaufbereitungsanlagen waren im heute noch stehenden Gebäude der ehemaligen Kartonagenfabrik Wilisch sowie im gegenüberliegenden nicht mehr existenten ehemaligen "Blaufarbenwerk Niederschlema" untergebracht. Es war im Zeitraum 1948 bis 1957 in Betrieb. Die Zahl der Beschäftigten betrug am Anfang 1.200 und nahm dann in der Folgezeit auf 600 Beschäftigte ab. Ein großer Anteil der Beschäftigten waren Frauen.
Zur Aufbereitung gelangten sächsische Gangerze, die mechanisch und chemisch verarbeitet wurden. Der Urangehalt betrug 0,1–0,3 %. Zur Verarbeitung wurde das Erz in Kippern angeliefert und zunächst radiometrisch vorsortiert. Nach der Zerkleinerung wurde das radiometrisch abgetrennte Erz naßmechanisch aufbereitet. Die bei der gravitativen Aufbereitung auf Setzmaschinen und Herden anfallenden Schlämme wurden sodaalkalisch gelaugt, abfiltriert und auf die Schlammteiche Oberschlema, später Borbachtal, gebracht. Aus dem Filtrat wurde Urankonzentrat (Yellow Cake) gefällt. Die Berge der radiometrischen Sortierung kamen auf eine Abraumhalde. Das Konzenrat der gravitativen Aufbereitung sowie das chemische Konzentrat wurden auf dampfbeheizten Platten getrocknet. Die Beschickung der Platten und die Entfernung des getrockneten Konzentrates erfolgte manuell und war deshalb mit erheblicher Staubbildung verbunden. Nach der Trocknung wurde das Konzentrat in Blechkanistern oder Pappkörben verpackt. Später wurde das chemische Konzentrat nicht mehr getrocknet, sondern mit hoher Restfeuchte abtransportiert.

Quelle: Chronik der Wismut, 2.3.3, Seite 9f.

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