Objekt 102

Aufbereitungsbetrieb 102 Seelingstädt
Objekt
1961
1996
AB 102 AB 102 Seelingstädt
Beschreibungen

Das Gelände des ehemaligen Aufbereitungsbetriebes 102, Seelingstädt, liegt auf dem Territorium Thüringens im Landkreis Greiz (vormals Gera) in der Nähe der Ortschaft Seelingstädt. Der Betrieb hatte Gleisanschluß zum Reichsbahnnetz und zu den Bergbaubetrieben (Anschlußbahn). Sein Betriebsgelände wurde von der Fernverkehrsstraße, jetzt Bundesstraße, B 175 und der Landstraße Ronneburg - Crimmitschau tangiert. Der Betrieb wurde unter der Bezeichnung Objekt 102 in den Jahren 1958 bis 1960 errichtet. Das Hauptprojekt entstand nach dem Vorbild sowjetischer Aufbereitungsbetriebe, die Detailprojektierung erfolgte im Projektierungsbetrieb der SDAG Wismut. Der Bau und die Montage des Werkes wurde von Firmen der DDR ausgeführt. Die Inbetriebnahme war für Mitte 1960 vorgesehen. Zahlreiche technische und technologische Mängel führten dazu, daß erst ab 1961 kontinuierlich und ab 1963 mit der projektierten Leistung gearbeitet werden konnte.

Der Grund für die Errichtung des Aufbereitungsbetriebes Seelingstädt war in den zunehmenden Erkundungsvorräten der Ronneburger Lagerstätte zu suchen. Der Abbau dieser Erzmengen machte es erforderlich, kurze Transportwege zur Aufbereitung zu schaffen. In diesem Zusammenhang bot sich der Standort Seelingstädt an, da hier genügend Freivolumen für Absetzanlagen (Tagebau Sorge-Settendorf, Tagebau Trünzig-Katzendorf, Tagebau Culmitzsch) vorhanden war bzw. erwartet werden konnte. Außerdem war in Seelingstädt ein Bahnanschluß vorhanden und der relativ hohe Wasserverbrauch des zu bauenden hydrometallurgischen Werkes konnte durch die Weiße Elster abgedeckt werden.
In den ersten Jahren des Bestehens des Aufbereitungsbetriebes wurden Erze aus den Tagebauen Culmitzsch und Lichtenberg sowie aus dem Bergbaubetrieb Schmirchau geliefert. Später kamen Lieferungen aus den Bergbaubetrieben Königstein, Paitzdorf, Beerwalde, Freital, Drosen und Aue hinzu. Der Bergbaubetrieb Königstein hat ab 1984 anstelle von Erz Zwischenprodukt (Natriumdiuranat) geliefert, das in die letzte Prozeßstufe der Aufbereitung zugegeben wurde. Vom Bergbaubetrieb Schmirchau wurde seit 1972 außer Erz auch mit Uran beladenes Wofatit (Ionenaustauscher) zum Aufbereitungsbetrieb Seelingstädt transportiert. Nach der Elution des Urans wurde das Wofatit wieder zurück in den Bergbaubetrieb gefahren, um erneut bei der Haufenlaugung Verwendung zu finden.

Quelle: Chronik der Wismut, 2.3.1, Seite 1.

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