Objekt 32

Aufbereitungsobjekt
Objekt
1946
1957
Fabrik 60
Beschreibungen

Das Objekt 32, etwa 3 km von Tannenbergsthal in Richtung Schneckenstein/Vogtland gelegen, war der erste Aufbereitungsbetrieb für Uranerze, der von sowjetischer Seite bereits 1946 in einer ehemals deutschen Aufbereitungsanlage eingerichtet wurde. Der Betrieb arbeitete bis April 1957. Die zuerst genutzten Gebäude gehörten zuvor zur Zinnerzaufbereitung Gottesberg. Im Objekt 32 wurden radiometrische, gravitative und chemische Verfahren angewandt.
Die Anzahl der Beschäftigten betrug ca. 600 (in den Jahren 1956/57).
Es gelangten zunächst Erze aus den Objekten 02 und 09 später auch aus den Gruben des gesamten erzgebirgischen Wismutbezirkes zur Verarbeitung. Nach dem Beginn des Abbaus im Vogtland und im Thüringer Raum wurden auch die dortigen Erze verarbeitet. Gangerze wurden radiometrisch und gravitativ verarbeitet, Thüringer Erze aus Dittrichshütte, Culmitzsch und Schmirchau wurden zusammen mit den Feinkornfraktionen des gravitativen Prozesses chemisch verarbeitet.

Es ist nicht bekannt, wie hoch der Anteil Sächsischer und Thüringer Erze an der Gesamtverarbeitung war. Die Urangehalte der Erze des Objektes 09 betrugen in den Jahren 1953 und 1954 0,164 % und 0,134 % , der Urangehalt des Thüringer Erzes wird mit 0,05–0,1 % angegeben. Das Erz aus den vogtländischen Gruben wurde mittels Kipper angeliefert, die thüringischen und erzgebirgischen Erze wurden mit Waggons bis zum Bahnhof Jägersgrün transportiert und dort in Kipper umgeladen.
Die Zerkleinerung des Erzes erfolgte mit Backen- und Kegelbrecher sowie Kugelmühlen. Auf Setzmaschinen und Herden wurde uranangereichertes Erz (Konzentrat) abgetrennt, während die Feinschlämme zusammen mit den zerkleinerten Thüringer Erzen sodaalkalisch gelaugt wurden. Als Oxidationsmittel für die Oxidation des vierwertigen Urans wurde Kaliumpermanganat eingesetzt. Nach der Laugung wurde die Pulpe filtriert und im Filtrat durch Zugabe von Schwefelsäure und Natronlauge Natriumdiuranat ("Yellow Cake") gefällt. Das Konzentrat wurde abfiltriert, in Öfen getrocknet und in paraffinierten Pappkörben nach der Zeche 50 in Aue transportiert.

Quelle: Chronik der Wismut, 2.3.3 Seite 3-4.

Einstellungen
ja
Inhalte

Dieser Ordner hat zur Zeit keinen Inhalt.